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Urteilskraft: Kants Urteilskraft bezieht sich auf die Fähigkeit des Menschen, ästhetische, moralische oder teleologische Urteile zu fällen, ohne auf klare Regeln oder Erfahrung zurückzugreifen. Sie vereint Verstand und Sinnlichkeit, um ästhetische Schönheit zu beurteilen und moralische Prinzipien zu erkennen, indem sie subjektive Eindrücke in universelle Maßstäbe überführt. Siehe auch Urteile, Verstand, Wissen, Ästhetik, Moral._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Alexander Gottlieb Baumgarten über Urteilskraft – Lexikon der Argumente
Gadamer I 36 Urteilskraft/Baumgarten/Gadamer: Bei Baumgarten etwa steht ganz fest: Was die Urteilskraft erkennt, ist das sinnlich-lndividuale, das Einzelding, und was sie am Einzelding beurteilt, ist seine Vollkommenheit bzw. Unvollkommenheit(1). Gadamer: Nun muss man bei dieser Bestimmung der Beurteilung beachten, daß hier nicht ein vorgegebener Begriff des Dinges einfach angewendet wird, sondern daß das sinnlich-Einzelne in sich zur Erfassung Gadamer I 37 kommt, indem an ihm die Übereinstimmung von Vielem zu Einem bemerkt wird. Hier ist also nicht Anwendung eines Allgemeinen, sondern die innere Übereinstimmung das Entscheidende. Wie man sieht, handelt es sich schon um das, was Kant später „reflektierende Urteilskraft“ nennt und als die Beurteilung nach einer realen und formalen Zweckmäßigkeit versteht. Es ist kein Begriff gegeben, sondern das Einzelne wird "immanent" beurteilt. >Urteilskraft/Kant. 1. Baumgarten, Metaphysica S 606: perfectionem imperfectionemque rerum percipio, i. e. Di iudico._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Baumgarten, Alexander Gottlieb
Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |